RatgeberDigitalisierung im Finanzsektor

An der Banken- und Finanzbranche gehen Digitalisierung und Technologisierung nicht spurlos vorbei. Dennoch haben schärfere Regulierungen, historisch niedrige Zinsen und hoher Kostendruck den Fokus erst einmal auf andere Felder verschoben. Die Kundenerwartungen und der Konkurrenzdruck erfordern aber eine stärkere Digitalisierung des Finanzsektors.

Relevanz der Digitalisierung in der Finanzbranche

Neben nun steigenden Zinsen, hoher Inflation und einer möglichen europäischen Krise beschäftigen sich Banken und Finanzinstitute in jüngster Vergangenheit mit einem Thema besonders: der Digitalisierung. Sie birgt ungeahnte Chancen und Möglichkeiten, Geschäftsfelder in der Finanzbranche auszuweiten. Neben dem bereits gängigen Online-Banking steigt die Nachfrage nach digitalem Zahlungsverkehr, Remote-Geschäftsabläufen, Digitalkrediten uvm.

Experten gehen davon aus, dass die Digitalisierung die Finanzwelt in den nächsten fünf Jahren noch ordentlich durchrütteln wird. Es besteht ein immenser Handlungsbedarf und der Umbau traditioneller Geschäftsmodelle ist notwendig.

Herausforderungen für Unternehmen im Finanzsektor

Beim Bankengeschäft und in der Finanzdienstleistung handelt es sich um einen Sonderfall der Digitalisierung. Denn eines steht fest: eine Bank bleibt eine Bank und wird ihre Geschäfte nicht vollständig digitalisieren. Dennoch ergeben sich spezifische Anforderungen im Hinblick auf die Digitalisierung.

Steigende Kundenerwartungen

Kund:innen wollen mittlerweile immer und zu jeder Zeit und von jedem Ort Bankgeschäfte tätigen können. Mit dem Smartphone in der Tasche ist dies schon um einiges leichter geworden, beschränkt sich aber meist auf das Online-Banking. Umfassende digitale Bankingplattformen, digitale Kommunikationskanäle, bargeld- und kartenlose Zahlungsmittel gehören zu den Kernaufgaben der Finanzinstitute, wenn sie den Anforderungen ihrer Kund:innen gerecht werden wollen.

 

Zunehmende Konkurrenz

Digitale Währungsalternativen wie der Bitcoin, Smartphone Anbieter mit eigenen Zahlungssystemen und junge Fintechs setzen die Bank- und Finanzhäuser zusätzlich unter Druck. Es gilt auf bereits vorhandene innovative Lösungen zu reagieren und eigene zu schaffen, wenn etablierte und traditionelle Bankhäuser nicht den Anschluss verpassen wollen.

Regulatorische Anforderungen

Seit dem globalen Beben an den Börsen und der Finanzkrise im Jahr 2008 sind die Rufe nach mehr Kontrolle und Transparenz der Finanzbranche sehr laut geworden. In vielen Bereichen sind etwa Block Chains bereits etabliert und machen den Geschäfts- und Zahlungsverkehr sehr viel transparenter. Mit der Digitalisierung der Finanzwelt bietet sich die Möglichkeit der umfassenden Transparenz.

Vorteile der Digitalisierung im Finanzsektor

Die Digitalisierung des Finanzsektors betrifft aber nicht allein den Privatkunden- oder Firmenbereich, sondern sollte umfassend auch auf interne Prozesse und Abteilungen in den jeweiligen Häusern betrachtet werden. Daraus ergeben sich zahlreiche Vorteile:

Kostensenkung

Mit der Erweiterung von Onlinediensten und digitalen Zahlungsmöglichkeiten werden gleichzeitig personelle Ressourcen eingesetzt und namentlich ganz viel Papier gespart. Das senkt die Material- und Personalkosten enorm. Unter Umständen lassen sich über Remote-Arbeitsplätze u.a. auch Mietkosten einsparen.

Effizienzsteigerung interner Prozesse

Interne Prozesse können digital enorm vereinfacht, besser strukturiert und beschleunigt werden. Elektronische Signaturen, digitale Verträge sowie zentrale Datenbanklösungen schaffen frei Kapazitäten und steigern die Effizienz von Mitarbeiter:innen, die bisher in langwierige und meist ermüdende papierbasierte, immer wiederkehrende Prozesse involviert waren. Das steigert auch die Mitarbeiterzufriedenheit.

 

Verbesserung der Kundenzufriedenheit und -bindung

Digitalisierte Strukturen erhöhen die Kundenzufriedenheit, Transaktionen und Conversion Rates, weil sie mehr Optionen schaffen. Ein besserer und schnellerer Zugriff auf Onlinedienste der Finanzhäuser steigert demnach die Kundenbindung enorm.

Erfolgsfaktoren des digitalen Wandels im Finanzsektor

Die Digitalisierung im Finanzwesen ist nicht allein Frage der Technologie. Es bedarf insbesondere auch eines klaren Fokus, eines abgesteckten Budgets und der Leitung von oben. Vor allem muss sie sich auf alle Bereiche und Abteilungen ausdehnen, ansonsten entstehen Inseln im Betrieb. Vernetzung und Verzahnung garantieren zentrale und effiziente Strukturen und die Möglichkeit der ProzessautomatisierungDer Kundenfokus ist immens wichtig bei der Digitalisierung. Ziele sollten dabei Transparenz und Mobilität sein. 

Gleichzeitig dürfen nach der Einführung entsprechender Workflows und Technologien nicht die Hände in den Schoß gelegt werden. Digitales und Technologie bleibt auch nicht stehen. Es muss also stetig daran gearbeitet werden, um Prozesse und Servicedienste kontinuierlich auszubauen und zu verbessern.

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