Author: Mario Voge

Identifikationsprobleme im Tourismus und deren Lösung

Es ist offensichtlich: Die Menschen sind bereit, die Welt wieder uneingeschränkt zu bereisen. Vor allem Europa scheint beliebter zu sein als vor der Pandemie. Im Jahr 2024 wird der Kontinent rund 747 Millionen internationale Touristenankünfte verzeichnen, was einem Anstieg von 5,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Ferner schätzen Analysten, dass die Reisenden im selben Jahr insgesamt mehr als 800,5 Milliarden Euro ausgeben werden, was einem Anstieg von 13,7 % im Vergleich zu 2023 entspricht.

Reise- und Gastgewerbeunternehmen stehen unter enormem Druck

Der Tourismusboom bringt die Anbieter jedoch an ihre Grenzen. Sie sind nicht darauf vorbereitet, Reisenden entgegenzukommen, die sich in den vergangenen Jahren zunehmend an reibungslose digitale Erlebnisse gewöhnt haben. Es ist nicht so, dass sich die Branche nicht wandeln will, aber der Wandel kann nicht früh genug kommen. Viele Reise- und Gastgewerbeunternehmen haben noch immer mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen:

  • Papiere, bitte!
    Viele Anbieter verlassen sich noch immer auf papierbasierte Prozesse. Vor allem in der Hotellerie und bei Vermietungen müssen Reisende Registrierungsdokumente, Datenschutzformulare oder Transaktionsautorisierungen physisch unterschreiben – auch wenn ihre Online-Buchung bereits bestätigt wurde. Diese veraltete Methode verursacht nicht nur enorme Reibungsverluste, sondern ist auch anfällig für Verlust, Fälschung und Rechtsstreitigkeiten.
  • Wiederholend und stark fragmentiert
    Die Verfahren und Vorschriften zur Identitätsüberprüfung sind in der gesamten europäischen Reisebranche unterschiedlich. Das bedeutet: Wenn in dem Land, aus dem Sie abreisen, elektronische Überprüfungsmethoden Standard sind, bedeutet das nicht, dass Ihr Reiseziel auch in der Lage ist, Ihre Identität elektronisch zu erfassen, zu verarbeiten und zu verwalten. Häufiger als nötig müssen Reisende ausserdem immer wieder ihre Ausweisdaten und physischen Dokumente vorlegen – z. B. bei der Flugbuchung, beim Einchecken im Hotel und erneut bei der Anmietung eines Autos. Diese Fragmentierung führt nicht nur zur Frustration, sondern auch zu ärgerlichen Verzögerungen. Ausserdem besteht die Gefahr, dass die Dokumente überhaupt nicht akzeptiert werden.
  • Betrugsalarm
    Seit einigen Jahren berichten Online-Reiseanbieter und Buchungsdienste über eine Zunahme betrügerischer Aktivitäten, einschliesslich Identitätsdiebstahl und Phishing. Ein beliebter Betrug besteht darin, dass Angreifer den Nutzern E-Mails über eine kürzlich getätigte Buchung schicken und sie auffordern, ihre Kreditkartendaten zur Bestätigung oder Stornierung erneut zu überprüfen. Da die Anbieter in der Regel über interne Messaging-Plattformen mit ihren Nutzern in Kontakt treten, geben sich die Angreifer grosse Mühe, Websites zu erstellen, die diesen Plattformen sehr ähnlich sind, und fordern ihre Opfer auf, sensible Daten preiszugeben. Daher müssen Reiseunternehmen starke Authentifizierungsmethoden anbieten, um Nutzer und Anbieter zuverlässig zu verifizieren. Auf diese Weise können sie sowohl die Daten ihrer Kunden als auch ihren Ruf schützen.

Diese Herausforderungen wirken sich negativ auf das Kundenerlebnis aus, behindern das weitere Wachstum und schränken sowohl die Rentabilität als auch die Wettbewerbsfähigkeit ein. Reiseunternehmen müssen einen Weg finden, veraltete, benutzerunfreundliche Prozesse zu beseitigen, um die steigende Nachfrage zu befriedigen, ohne dabei den Reisekomfort, die persönliche Sicherheit und die Informationssicherheit ihrer Kunden zu gefährden.

Den Touristenansturm mit digitalen Identitäten bewältigen

Digitale Identitätslösungen, wie z. B. digitale Brieftaschen, speichern alle relevanten elektronischen Dokumente sicher und zentral. Nutzer können darin ihre eID, Zahlungs- und Kontodaten, Lizenzen und andere Zertifikate aufbewahren. Um die Authentizität zu gewährleisten, überprüfen Vertrauensdiensteanbieter die Identität des Nutzers und die Gültigkeit aller anderen Dokumente. Dies macht sie zu einem zentralen Akteur innerhalb des Ökosystems der digitalen Identität, insbesondere in der Reisebranche, da persönliche Daten, finanzielle Details und rechtliche Vereinbarungen sicher und nachweisbar über verschiedene Gerichtsbarkeiten hinweg verwaltet werden müssen. Sobald die Informationen in der Brieftasche gespeichert sind, können die Inhaber über eine App auf ihrem Smartphone lokal darauf zugreifen, was entweder durch ein biometrisches Schloss oder eine PIN gesichert ist. Ausserdem behalten sie die Kontrolle über ihre Daten und können wählen, welche Informationen sie mit wem teilen möchten.

So unterstützt eine Brieftasche die sichere, eindeutige und fälschungssichere digitale Identifikation. Ausserdem sind alle Informationen, die der Reisende während seiner Reise benötigt, sofort verfügbar. Jedes Mal, wenn ein Anbieter einen Identitätsnachweis oder eine Überprüfung bestimmter Daten benötigt, können die Nutzer diese elektronisch weitergeben, ohne wiederholt einen physischen Ausweis, Tickets, Impfunterlagen oder sogar sich selbst am Check-in-Schalter vorzulegen. Manuelle, fragmentierte Prozesse, die übermässige Verwendung von Papier und handschriftliche Unterschriften gehören damit der Vergangenheit an.

Dennoch könnte die digitale Brieftasche aufgrund ihrer vielseitigen Verwendbarkeit in Zukunft zum wichtigsten Gepäckstück werden. Gut, dass sie nicht so leicht auf dem Esstisch vergessen werden kann.

 

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