Autor*in: Geraldine Critchley

Swisscom Trust Services und Intrum ermöglichen Auto-Identifikation für alle in der Schweiz

Nach Anpassungen in den Technisch Administrativen Vorschriften (TAV) zum Bundesgesetz über die elektronische Signatur (ZertES), die zum 15. März dieses Jahres wirksam wurden, ist nun die Identifikation aus der Distanz auch in der Schweiz erlaubt. In der EU sind derartige Verfahren bereits seit längerer Zeit im praktischen Einsatz.

Wer digital signieren will, muss vorgängig identifiziert und registriert werden. War dafür bisher in der Schweiz in den meisten Fällen eine physische Präsenz notwendig, öffnet die überarbeitete TAV die Möglichkeit für vereinfachte Fernidentifikationsverfahren. Vor diesem Hintergrund hat Swisscom Trust Services seine Smart Registration Services (SRS) in Zusammenarbeit mit dem Finanzdienstleister Intrum um ein neues Verfahren erweitert, das die rechtssichere Identifikation mittels Auto-Identifikation und somit jederzeit ohne Wartezeiten und ohne direkten Austausch mit einem Agenten erlaubt. Der SRS ist ein führendes Angebot der Swisscom Trust Services, das moderne Registrierungsmethoden über standardisierte Schnittstellen einfach verfügbar macht – durch SRS VideoIdent CH und SRS AutoIdent CH. Ziel der SRS ist es, die Identifikation und Registrierung für jeden sicher, schnell und leicht sowie in nahezu allen Lebenslagen zu ermöglichen.

Erweiterte Auswahl für Nutzer

Aktuell kommen bei vielen Fernidentifikationsverfahren Lösungen zum Einsatz, die einen NFC-Chip voraussetzen. Zu den Vorteilen zählen hierbei unter anderem, dass diese rund um die Uhr genutzt werden können, niedrigere Kosten für die Umsetzung und ein hohes Mass an Sicherheit – da Daten bei NFC-Chips nur innerhalb eines räumlich winzigen Feldes ausgetauscht werden – bei der Identifikation etwa mit einem entsprechenden Kartenlesegerät bzw. einem Smartphone. Allerdings finden solche Chips in der Schweiz heute lediglich im Reisepass Verwendung. Bei der neuen Lösung von Swisscom Trust Services und Intrum genügt dagegen die eidgenössische oder EU-Identitätskarte, genauer gesagt ein Reisepass der Schweiz oder eines anderen Staates. Damit können auch Schweizer Bürger, die keinen Reisepass besitzen und Ausländer ohne ein NFC-Chip Ausweisdokument von diesen Verfahren Gebrauch machen. Geschulte Agenten führen im Hintergrund manuelle Nachprüfungen durch. Dadurch sind hier auch rein visuelle Dokumente zulässig, denn diese Nachprüfungen verhindern, dass Kriminelle das Verfahren ausnutzen und sich etwa mit fremden oder erfundenen Identitäten identifizieren können. Damit kann sich jede in der Schweiz wohnhafte Person mit einem gültigen Ausweis ohne grosse Hürden online registrieren.

User, die sich für die Signaturdienstleistungen von Swisscom Trust Services identifizieren lassen wollen, können zwischen einem agentenbasierten und einem neu automatisierten Verfahren wählen.

Im ersten Fall wird ein klassischer Videocall zwischen dem Kunden und einem Mitarbeitenden in einem Intrum-Callcenter innerhalb der Schweiz durchgeführt. Die Agenten prüfen während des Videotelefonats, ob die angegebenen Informationen, mit denen auf dem gezeigten Dokument übereinstimmen, und ob Foto und Sicherheitsmerkmale auf dem Dokument echt sind. Ausserdem ermitteln sie anhand gezielter Fragen, ob eine Person live spricht – und nicht etwa eine Aufnahme eingespielt wird. Das Callcenter ist Montag bis Samstag jeweils von 7 bis 22 Uhr geöffnet und Nutzer können den Prozess wahlweise auf Deutsch, Englisch, Französisch oder Italienisch durchlaufen.

Beim neuen alternativ angebotenen automatisierten Verfahren sind die Prozessschritte prinzipiell gleich: der Kunde durchläuft sie lediglich automatisiert und interagiert nicht persönlich mit einem Agenten. Eine künstliche Intelligenz (KI) übernimmt dabei bereits zahlreiche Überprüfungen. Intrum-Mitarbeitende werden lediglich nach Beendigung des automatisierten Prozesses aktiv und bestätigen nochmals manuell die Richtigkeit der KI-gestützten Prüfung. Dies ist in der Schweiz für Dokumente ohne NFC-Chip vorgeschrieben.

Je nach persönlichen Vorlieben oder aktueller Situation können sich Nutzer nun entscheiden, ob sie den automatisierten Prozess durchlaufen oder lieber persönlich mit einem Agenten sprechen möchten.

«Für uns ist es wichtig, die Kunden dort abzuholen, wo sie sind, und so, wie sie es sich wünschen. Deshalb arbeiten wir kontinuierlich daran, Identifikationsmethoden weiter- und neu zu entwickeln, die den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden entsprechen,» erklärt Nik Fuchs, CEO bei der Swisscom Trust Services AG. «Dank dieses Anspruchs verfügen wir heute über die breiteste Palette an modernen Identifikationsmethoden – und sie sind unterlegt durch eine zuverlässig funktionierende Servicekette.»

Einfacher intuitiver Ablauf

Alternativ können Neukunden, die sich für qualifizierte elektronische Signaturen bei Swisscom Trust Services identifizieren wollen, mit einem Voucher auf der Webseite von Swisscom Trust Services den Identifikationsdienst von Intrum aufrufen.

Nachdem die Auto-Identifikation erfolgreich abgeschlossen ist und die Identität des neuen Nutzers bestätigt wurde, werden seine verifizierten Daten in die Swisscom-Datenbank importiert, was eine Mehrfachnutzung ermöglicht. Die erfasste Evidenz ist bis zu einem eventuellen Ablaufdatum des Ausweises oder maximal fünf Jahre gültig.

Mit der Erweiterung der Registrierungsvarianten durch Auto-Identifikation wird ein weiterer Meilenstein im Hinblick auf Vereinfachung erreicht – und damit ein wesentlicher Beitrag zur verbreiteten Nutzung digitaler Signaturen in der Schweiz geleistet. Swisscom Trust Services unterstützt diesen Fortschritt mit dem kontinuierlichen Ausbau seiner SRS und der Zusammenarbeit mit vielen Partner, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die eine sichere, schnelle und komfortable Umsetzung der neuen Identifikationsmethoden ermöglichen.

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