Bei der Einrichtung von elektronischen Siegeln muss der Anbieter der Signieranwendung Swisscom die Annahme- und Konfigurationserklärung sowie einen zusätzlichen Zertifikatsantrag für das Siegelzertifikat (sog. Organisationszertifikat) vorlegen. Das Siegelzertifikat muss für drei Jahre ausgestellt werden. Eine autorisierte Person der Organisation muss den Zertifikatsantrag unterzeichnen. Die Berechtigung der Person kann sich aus dem Handelsregister (z. B. Prokura) oder einer beschränkten Vollmacht ergeben. Swisscom benötigt einen Nachweis über diese Vollmacht.
Im nächsten Schritt wird die bevollmächtigte Person durch unseren Smart Registration Service oder durch einen Registration Authority Agent (kurz: RA-Agent) von Swisscom über die RA-App identifiziert und für die elektronische Signatur registriert. Danach lädt Swisscom die autorisierte Person ein, den Zertifikatsantrag elektronisch zu signieren. Die folgenden Schritte unterscheiden sich je nach Art des elektronischen Siegels:
- Erweitertes elektronisches Siegel: Der Betreiber der Signieranwendung sendet Swisscom ein Secure Socket Layer (kurz: SSL)-Zertifikat, das er als Zugriffszertifikat für die Schnittstelle zum Siegel verwenden möchte.
- Qualifiziertes/reguliertes elektronisches Siegel: Der Anbieter der signierenden Anwendung vereinbart mit Swisscom einen festen Termin, um gemeinsam einen privaten Schlüssel zu erstellen. Der private Schlüssel muss auf einem kryptografischen Gerät erstellt werden, das auf der Qualifikation FIPS 140-2 Level 2 oder ähnlichem basiert (z. B. Yubikey, Feitan Key, Key Vault HSM, Microsoft usw.). Auf der Grundlage dieses Schlüssels wird ein Zugriffszertifikat erstellt. Diese Art von Zertifikat autorisiert den Zugang zum Signier- oder Versiegelungsprozess. Kunden von Swisscom Trust Services können alternativ ein Implementierungskonzept vorlegen, wenn sie die Zuweisung des Zugriffszertifikats an die für die Organisation verantwortliche Person auf unterschiedliche und konforme Weise erreichen möchten.